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Wie Zeitungen sich an den Medienwandel anpassen

Haben kostenpflichtige Zeitungen in Zeiten von kostenlosen aktuellen Online-Nachrichten und Push-Meldungen noch eine Zukunft?

Allgemeines zum Medienwandel

Seit der intensiven Nutzung des Internets ab dem Jahre 2000, hat sich ein Medienwandel vollzogen. Der Medienkonsum hat stetig zugenommen, wogegen der Konsum von bis dato klassischen Medien wie Zeitung , Radio und analoges Fernsehen, stetig abnahm. Vorbei war die Zeit, in der man sich an starre Fernseh- und Radioprogramme halten musste und man eine verpasste Sendung nicht mehr nachträglich sich anhören oder ansehen konnte. Vorbei war die Zeit, wo man sich eine Zeitung kaufte, in der nach heutigem Verständnis bereits veraltetes Wissen abgedruckt war.

Wie hat sich das Leserverhalten verändert?

Der Leser ist seitdem nicht dümmer geworden. Die Zeitung war früher ein Statussymbol, so wie heute das Smartphone oder Tablet. Der Leser muss sich heutzutage nicht mehr auf das beschränken, was die Zeitung ihm mitteilt. Er kann sich selbst seine Informationen, entsprechend seiner Interessenlage, suchen. Applikationen beliefern den Leser mit Nachrichten, die ihn interessieren und werden auch anhand seines Suchverhaltens auf ihn zugeschnitten. Das Warten, bis die Zeitung gedruckt und ausgeliefert wurde und sich gegebenenfalls aufgrund schlechten Wetters verzögert, sind vorbei. Die Geschehnisse der Welt sind nur ein paar Klicks entfernt und jederzeit abrufbar.

Wie könnten sich die Zeitungen positiv an den Medienwandel anpassen?

Klar ist, dass sich die Zeit nicht mehr zurückdrehen lässt. Somit wird die Hochzeit der Zeitungen in der Form von früher nicht mehr zurückkommen. Allerdings könnte sich eine neue Art von Statussymbol herausbilden. Einige wenige Zeitungen werden überleben und sind in der Lage durch ihre Einnahmen die besten Journalisten exklusiv unter Vertrag zu nehmen. Hochwertige Berichte und Recherchen, die über die oberflächliche Berichterstattung hinausgehen, werden in Zeitungen verfasst und sind nicht mehr für jedermann zugänglich, sondern nur für die, die es sich leisten (können). Dies kann man dann auch in Form einer Zeitung nach aussen hin zeigen. Ebenso wird die Zeitung nicht mehr in die hinterlegensten Gebiete geliefert, sondern an exklusiven Stellen, wie Restaurants und Luxushotels angeboten. Die Zeitung wird wieder ein Statussymbol, allerdings kann sie sich in dieser Form ihre parteiliche Unabhängigkeit wahren.

Wie könnten sich die Zeitungen negativ an den Medienwandel anpassen ?

In wenigen Jahren wird die Zeitung gänzlich verschwinden. Ausser den Online-Redaktionen, die von den Verlagen übrig geblieben sind, wird nichts mehr übrig sein. Die Zeitungen heben sich untereinander von lokaler Berichterstattung und Werbeanzeigen ab. Überregionale Berichterstattung erfolgt durch die alten großen Verlage, die sich durchgesetzt haben. Es wird lose Verbindungen von Redakteuren und Journalisten geben, die Ihre Produkte gegen Bezahlung an Online-Verlage verkaufen, was die Gefahr der Parteilichkeit und der Abhängigkeit an den Mainstream mit sich bringt.

Fazit

Zeitungen werden sich dem Leseverhalten anpassen müssen. Es wird eine Verlagerung der Berichterstattung hin zu Online-Nachrichten geben. Dennoch gibt es Möglichkeiten unabhängige Printmedien beizubehalten, wenn auch nur im begrenzten Rahmen.